COST - Exzellenz und Inklusion

Zwischen den europäischen Staaten gibt es signifikante Unterschiede hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit in Bezug auf Forschung und Innovation.

Die Europäische Union sieht einen starken Zusammenhang zwischen der Forschungs- und Innovationskraft und der ökonomischen Leistungsfähigkeit sowie Wettbewerbsfähigkeit eines europäischen Staates. Sie strebt daher eine stärkere Förderung des ungenutzten Potenzials in Forschung und Innovation im Europäischen Forschungsraum (Einbettung von COST im Europäischen Forschungsraum) beziehungsweise im Europäischen Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa an.

COST hat bereits 2011 ein eigenes Leitbild, die sogenannte COST-Mission erarbeitet, das sich an politischen Zielsetzungen des Europäischen Forschungsraum (ERA) und der Europäischen Union orientiert und die Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im ERA stärken möchte. Mit Beginn des EU-Rahmenprogramms Horizont 2020 wurde die Förderung von Forschenden aus COST-Inklusiven Staaten an COST-Aktivitäten deutlich gestärkt. 2016 hat COST eine eigene COST-Strategie entwickelt, die die COST Excellence and Inclusiveness Policy als ein wesentliches Ziel benennt.

Die COST-Leitlinien haben zum Ziel, bestimmte politisch-strategische Ziele im Europäischen Forschungsraum (ERA) zu erfüllen. So fördert COST seit einigen Jahren unter anderem die Beteiligung von Forschenden aus weniger forschungsstarken COST-Mitgliedsländern, den sogenannten COST-Inklusiven Staaten (Inclusiveness Targeted Countries - ITC) an COST-Aktionen. Zudem strebt COST die Erhöhung des Anteils an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie Chancengleichheit für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in COST-Aktionen an.

COST Inclusiveness Targeted Countries

COST setzt in seinen COST-Aktionen gezielt politische Vorgaben der Europäischen Union beziehungsweise der COST-Mission zur Stärkung der weniger forschungsintensiven Staaten im Europäischen Forschungsraum (ERA) um.

Zu den weniger forschungsintensiven Staaten, den sogenannten COST Inclusiveness Targeted Countries, nachfolgend als COST-Inklusive Staaten bezeichnet, gehören COST-Mitgliedstaaten, die unterhalb 70 % des durchschnittlichen Composite Indicators für Forschungsexzellenz der EU-Mitgliedstaaten liegen (Innovation Union Competitiveness Report 2013).

Folgende Länder gehören nach der COST-Definition zu den COST Inclusiveness Targeted Countries: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Estland, Georgien, Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Moldau, Montenegro, Polen, Portugal, Republik Nordmazedonien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn und Zypern.

Die Beteiligung von COST-Inklusiven Staaten an COST-Aktionen beträgt zurzeit rund 40 %; ihr Anteil an COST soll weiterhin erhöht werden.

Um diese Ziele zu erreichen, strebt COST an:

  • den Anteil von Forschenden und Institutionen aus COST-Inklusiven Staaten in COST-Aktionen beziehungsweise im Antragskonsortium zu erhöhen;
  • mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus COST-Inklusiven Staaten dafür zu gewinnen, Leitungsfunktionen innerhalb einer COST-Aktion zu besetzen beziehungsweise eine COST-Aktion zu initiieren;
  • die Sichtbarkeit der Forschungsexzellenz in den COST-Inklusiven Staaten zu stärken (beispielsweise indem Treffen verstärkt in COST-Inklusiven Staaten ausgerichtet werden);
  • die Vernetzung von Forschenden aus COST-Inklusiven Staaten in Europa mittels seiner COST-Aktionen zu steigern und damit zu einer Ausweitung der Beteiligung beziehungsweise Verdichtung der Vernetzungen von Forschenden in Europa beizutragen.

Mit dem COST Open Call 2017-01 hat COST einige konkrete Maßnahmen eingeführt, um die Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus COST-Inklusiven Staaten in COST-Aktionen und die vorhandene Forschungsexzellenz dieser Staaten weiter zu stärken:

  • Bei der Antragstellung muss ein bestimmter Anteil des Antragskonsortiums aus COST-Inklusiven Staaten stammen. Die Mindestgröße für ein Konsortium sind sieben Teilnehmende, hiervon mindestens vier Forschende aus COST-Inklusiven Staaten. Nähere Informationen dazu finden Sie in den SESA Guidelines.
  • Eine der Management-Positionen in einer COST-Aktion muss von einem Forschenden aus einem COST-Inklusiven Staat wahrgenommen werden: beispielsweise Chair, Vice-Chair, Arbeitsgruppen-Leitung, Grant Holder, Koordinatorin beziehungsweise Koordinator der Kurzzeitexpertenaustausche
  • Treffen, die im Rahmen von COST-Aktionen in COST-Inklusiven Staaten stattfinden, sollen finanziell stärker gefördert werden.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter:

http://www.cost.eu/proposal_sesa_guidelines
https://www.cost.eu/wp-content/uploads/2018/08/Guidelines_Action_management_monitoring_assessment-1.pdf

Chancengerechtigkeit

Aktuell erarbeitet COST einen Gender Equality Plan. Dieser soll 2023 feststehen. Informationen und Aktivitäten rund um Chancengleichheit bei COST finden Sie auf der entsprechenden Unterseite der COST Association.